Stil-Postille#2

Angeblich garantiert eine Marke Qualität und Exklusivität der unter ihr vertriebenen Produkte, wie gesagt angeblich und das erwähne ich auch nur, weil ich mich hier, nach reiflicher Recherche, dazu äußern werde – nur so viel, Gentleman oder auch nur elegant ist keiner, der maximal viele Logos überteuerter Marken auf seiner faden Hülle zu vereinen trachtet…

Nun aber eine Information, die zu logischem Denken Begabte nicht weiter verblüffen wird: Sakkoknöpfe bleiben sinnvoller weise teilweise außerhalb der – wenn geht handgenähten – Knopflöcher. Gut, aber welche? Beginnen wir in einer noch nicht erneut heraufdämmernden Vergangenheit. Ein- und Zweiknopfsakkos, nostalgisch, aber weit weg vom brauchbaren Alltag haben eine simple Regel: Alle offen und nur der oberste zu. Das Dreiknopfsakko hingegen regelt sich kategorisch und streng: ganz offen, speziell wenn der leichte Zwirn im Frühjahr zwickt, wenn nicht (schluck!) nur der mittlere zu, nein nicht der obere auch, wir sind ja nicht TV-Moderator oder ansteigendes Management mit grob gesteppten Rechteckslatschen (sic! die hasse ich wirklich). Jacken mit mehr als drei Knöpfen an der Front verbieten sich – jenseits des Militärs zumindest.

An den Ärmeln kann, so man unnötig deutlich trompeten will: „habe einen Maßanzug!“, der vorderste Knopf offen bleiben – das hilft zudem dem Hemdärmel über die mollige Sportuhr in´s Freie. Und, weil schon angekündigt: Ein Anzug (Jacke, Gilet und Hosen in einem Tuch) hat am Ärmel vier Knöpfe und keine an Taschenklappen (so man nicht als Herrenjäger einer anderen Epoche identifiziert werden möchte), ein Sportsakko zwei oder drei und über Blazer und ähnliche maritime, beziehungsweise kavalleristische Marotten und die zünftige Tracht reden wir ein andermal. Euer Jean.

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