Wieviele Modemagazine sind genug?

Die österreichischen Modemagazine peng!, Indie, Vernis

Neben Schuhen kann man nie genug Modehefte haben, finde ich. Und da tut sich ja auf dem österreichischen Markt seit einiger Zeit viel. Die letzten Ausgaben von peng!, Indie, Vernis, flair und 1st liegen gerade bei mir zu Hause, und ich stelle mir die Frage: Wie (lange) werden sie es schaffen, zu überleben? Wenn ich mir den Anteil an Inseraten pro Heft so ansehe, schaut die Lage wie folgt aus:

Am besten steht aktuell flair da. Die Juli/August Doppelnummer mit diesmal gelungenem Mix aus Internationalem und Österreich-Bezug  bringt es auf 15% Inseratanteil. Das quartalsweise publizierte Indie, das ebenfalls international, jedoch mehr in Richtung modischer und musikalischer Avantgarde unterwegs ist, hat 13% Inserate. Es folgt das ebenfalls vierteljährliche, inhaltlich wie visuell recht ambitionierte – Siemensstern als Cover! – Magazin peng! mit 12,7%.

Überraschenderweise kommt erst danach mit 12,5% der Mode- und Gesellschaftstitel der News-Gruppe 1st. Das edel wirkende Großformat mit gleich vier erstklassigen, zielgruppenrelevanten Covermodells aus dem Wiener Gesellschaftsleben glänzt mit Placements im redaktionellen Umfeld ganz besonders (ebenfalls Sommerdoppelausgabe), steht damit aber keineswegs alleine da.

Gleich dahinter schafft es die Sommernummer des zwei Mal pro Jahr herausgegebenen Kunst-/Musik-/Modehefts Vernis immerhin noch 12 Prozent. Diesmal übrigens mit einer ausgesprochen hübsch gecasteten Tecktonik Geschichte.

Zum Vergleich: Die deutsche Vogue, Ausgabe August kommt auf 33,3% Inserate, ihre amerikanische Schwester oft auf über 60%. Aber das ist auch die Hohe Schule der gelungenen „Abstimmung“ zwischen Redaktion und Anzeigenabteilung. Gezählt habe ich in allen Ausgaben ausschließlich ganzseitige Inserate im Verhältnis zur Gesamtseitenanzahl inklusive Umschlag, keine kleineren Annoncen wie auch keine redaktionellen Platzierungen.

Die genannten österreichischen Beispiele liegen also verdammt nahe beisammen, und an heimischer und erst recht grenzüberschreitender Konkurrenz herrscht kein Mangel. Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht.

Immerhin gibt’s jede Menge zum Schauen und Blättern in bislang ungewohnter Vielfalt und hoffentlich Jobs für viele AuthorInnen, StylistInnen, Modells, FotografInnen, die auch ein fruchtbares Umfeld für innovatives österreichisches Modedesign schaffen.

Edit (5.8.08): Das Magazin peng! erscheint nicht halbjährlich, sondern vierteljährlich, wurde auch oben korrigiert. Danke an Roman für den Hinweis!

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