American Apparel Reality Check

Was gut gemachte Fotos ausmachen, kennt man ja aus dem Ikea-Katalog. Daß die Erinnerung so manches glorifiziert, besonders, wenn sie sich auf meine Lieblingsstadt New York bezieht, ist auch keine neue Erkenntnis. Als ich vor 3 Jahren aus Jux und Tollerei eine winzige Kollektion von Shirts mit Fotodrucken produzieren ließ, mußte das Basismaterial von American Apparel kommen, denn ich wollte Qualität.

Was ich jetzt aber beim Reality-Check im ersten Wiener American Apparel Laden gesehen und angegriffen habe – das Probieren habe ich mir nach Gerlindes Hinweis auf den Jezebel’schen Selbstversuch erspart – war schlicht und ergreifend enttäuschend: Schleissige Nähte, viel Kunstfaser und schlabbriger Jersey bei Modellen, wo er nicht sein soll – wer je ein richtig gutes Schlabbershirt gehabt hat, etwa von C & C California oder American Vintage oder ganz einfach ein 100 Mal gewaschenes Leiberl vom Flohmarkt, weiß wovon ich rede.

Die Preise liegen gemessen an Verarbeitung und Qualität zu hoch – alles, was mehr als ein 0815-Shirt darstellt, kostet gleich mal 30 Euro aufwärts. Im Design überwiegen langweilige Basics, die anderswo günstiger und hochwertiger zu haben sind, sowie Retro, wobei man sich hier auf die mit Abstand schlimmsten Modelle der 80er-Jahre fokussiert hat.

Ein großes Plus muss man AA aber lassen: die umfassende Farbpalette von schlammbraun bis blitzblau, einer besonderen Lieblingsfarbe der 80er, wirkt. Das konnte Benetton nebst provokativen Werbefotos – ich merke grade, dass ich mich wiederhole – in den 80ern (!) auch schon mal recht gut. Übrigens sperrt in der Mariahilferstraße visavis grad eine neue Benetton-Filiale auf.

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