Meine Empfehlungen für die MQ Vienna Fashion Week 12

Gleich vorweg: Aus beruflichen wie auch privaten Gründen werde ich leider kaum von der  gestern eröffneten MQ Vienna Fashion Week berichten können. Der Wiener Showmarathon, der höchst publikumswirksam bereits zum vierten Mal stattfindet, musste sich übrigens diesmal gleich vorab – durchaus nicht ganz unberechtigte – Kritik des Feuilletons gefallen lassen.

Brigitte Winkler wünscht sich im Kurier eine Modewoche mit Profil – ich übrigens auch – und Die Presse weist nachdrücklich auf fehlende internationale Relevanz hin.

Jetzt lasst uns das doch positiv sehen – als Beginn eines sachlichen und kooperativen Diskurses – und schauen, was das Modedesign und -business in Österreich tatsächlich weiterbringen könnte!

Aber eigentlich wollte ich ja meine persönlichen Empfehlungen für den Besuch der MQ Vienna Fashionweek los werden:

Blogger’s Choice Pop-Up Store
20 junge Labels – ausgewählt von 9 österreichischen BloggerInnen
Museumsquartier/Quartier21
Do-Fr  14 bis 22 Uhr, Sa-So 12-22 Uhr

Cinema Photographique by Michael Dürr
Wanderkino und Ausstellung
Eröffnungsshow am 13. September um 18.30 Uhr im Freiraum/Quartier21, weitere Show um 20.30 Uhr
Fotoinstallation von 14. bis 16. September jeweils um 16.30, 18.30 und um 20.30 Uhr

Thailand Fashion Showcase mit Pisces, Sane of Molly, Mosstories, Wonder Anatomie
Donnerstag, 13. September, 20 Uhr

Show Liniert
Freitag, 14. September, 18 Uhr

Show Kayiko
Freitag, 14. September, 19 Uhr

Show km/a, Steinwidder, Daniel Kroh
Freitag, 14. September, 22 Uhr

Show der Modeschule Michelbeuern
Sonntag, 16. September, 13 Uhr

Show Ruins of Modernity, Madames with a Mission, Elke Freytag
Sonntag, 16. September, 14 Uhr

Show Pitour
Sonntag, 16. September, 18 Uhr

Bild: Michael Dürr

 

 

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Erfolgreich Modebloggen?

FashionCamp Vienna 2012, 8.u.9.September

Die liebe Anna, eine der Organisatorinnen des nunmehr dritten Fashioncamps (8.& 9.9.) hat mich vor einiger Zeit zur Diskussionsrunde Erfolgreich Modebloggen – Welche Erfolgskriterien hat ein Modeblog? geladen. Ich wäre auch sehr gerne gekommen, vor allem angesichts der illustren Gäste (David & Jakob/Dandy Diary, Katja Schweitzberger/LesMads, Kira Stachowitsch/Indie Magmaterial girlThe Pet Fanclub, Monki Magazine) und der fachkundigen Moderation von Anne Feldkamp, aber der runde Geburtstag meiner besten Freundin hat diesmal Vorrang. Vielleicht kann ich ja einen kleinen Beitrag leisten, indem ich hier ein paar Fragestellungen zum Thema anbiete:

Erfolg bedeutet ja für jede etwas anderes und hängt sehr stark mit persönlichen Zielsetzungen und Erwartungshaltungen zusammen. Eine Binsenweisheit? Genau, aber wichtig, wenn man über das Thema sprechen will.

So kann Erfolg zum Beispiel heißen, es überhaupt zu tun. Ein Blog einzurichten, eventuell sogar selbst zu hosten, sich die erforderlichen Multimedia-Fertigkeiten anzueignen, das Ganze mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu befüllen und in ein Netzwerk zu integrieren, Kontakte zu knüpfen, Spaß zu haben…

Ein Blog lässt sich aber auch als Profilierungsplattform nutzen, also dazu über veröffentlichten Content Glaubwürdigkeit und Anerkennung in einer bestimmten Szene aufzubauen. Oft können darüber längerfristig Aufträge und Projekte lukriert werden. Oder Einladungen zu Shows, Openings, Previews und dergleichen. Der Tweet „Huch, sitze gerade bei der XY-Show neben YZ in der Frontrow,“ klingt doch schwer nach Erfolg.

Marketingleute wie ich denken meist automatisch ans Messen: Visits oder besser User – wenn geht Unique User – per Zeiteinheit (etwa pro Monat), Google PageRank, Alexa Rank usw., also Indikatoren, die auf Reichweite schließen lassen. Solche quantitativen und scheinbar exakten Kennzahlen spielen natürlich eine Rolle, wenn es um Werbebuchungen und Advertorials geht, schließlich muss ich als Auftraggeberin ja beurteilen können, ob ein Werbeträger überhaupt in der Lage ist, soviele Impressions auszuliefern wie ich brauche um meine Zielgruppen zu treffen. Wer also an Monetarisierung mittels Werbung oder diverser Kooperationen denkt, sollte seine Zahlen kennen und Erfolg damit darstellen können.

Erhebt sich die Frage: Wer nutzt das betreffende Blog überhaupt? Und wie? Welche Art Inhalt kommt an? Und bei wem? Darüber wissen wir meist wenig. Klar, wer sich keine systematischen Erhebungen leisten kann, ist auf Rückschlüsse aus Gesprächen, Blogkommentaren, Likes, Fans, Followers und Tools wie etwa Klout angewiesen. Und so kommt es, dass große Unternehmen da oft den besseren Überblick haben. Etliche Listening und Monitoring Tools wurden da entwickelt, und Agenturen beschäftigen sich zunehmend damit Sentiment, Engagement etc. via Social Media zu eruieren und Key-Influencers aus der vielfältigen Blogosphere herauszufiltern. Relevanz ist hier das maßgebliche Kriterium.

Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass in der Diskussion nicht ausschließlich Kriterien zum monetären Erfolg thematisiert werden. Was ist aus der Idee mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine eigene Meinung zu publizieren, die durchaus ein konträres Bild zur weit verbreiteten Hofberichterstattung entwerfen könnte, geworden? Und wie schätzen die AkteurInnen der Mode-Blogosphäre heute das entsprechende Erfolgspotential ein? Dazu gibt’s ja dann hoffentlich viele Anregungen in der Abschluss-Session am Sonntag Bloggerszene: Was fehlt, ist Mut!

PS: Ich hoffe immer noch auf einen Livestream!

FashionCamp Vienna
8. und 9. September 2012
The Hub Vienna
Lindengasse 56, Top 17-18 (Hofeingang), 1070 Wien

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Sommerliche Gaudi: Preview-Modenschau im MQ

So hat das also ungefähr ausgesehen am Mittwoch im Wiener Museumsquartier als die ansässigen Boutiquen Combinat und MQ Point im Rahmen des Summer of Fashion ihre Herbstmodenschau ausrichteten und Walking Chair („We make things and songs“) zwischendurch zu ihrem Liedchen See You in the Sun die gleichnamigen Spiegelobjekte präsentierten. Heiß war’s wie an der Cote, allein das Meer im Hintergrund fehlte. Dort wartet man aber jedenfalls bis es finster ist, damit man dann schön bei Scheinwerferlicht inszenieren kann.

Stellen wir uns das unter zeitgemäßer, weltoffener, international konkurrenzfähiger, städtischer Kultur vor? Eine unpraktische, verwinkelte Laufstegkonstruktion auf Getränkekisten eines Sponsors, und mag sie noch so nachhaltig hölzern und tiefsinnig rot angefarbelt sein, eher beliebige Lounge-Sounds (Ausnahmen: Pitour und km/a), die üblichen kostengünstigen Models aus Bratislava plus vereinzelter Ex-Austrias-Next-Top-Model-Kandidatinnen, Konfettiregen am Schluss (verliert auch irgendwie den Überraschungseffekt, wenn es bei jeder Show passiert) und fertig ist die möglichst unverfängliche sommerliche Gaudi?

Bei allem Respekt für den Aufwand und die bestimmt harte Arbeit aller Beteiligten, aber über die Dankbarkeit dafür, „dass überhaupt etwas passiert“ sollten wir doch langsam hinauskommen und die Ansprüche höher schrauben. Die Mode und ihre DesignerInnen haben mehr verdient als provinzielle Beliebigkeit.

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Websites der Labels:

Alle Videos: Tschilp.com, Fotos Flickr

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