Shoppen mit Google: boutiques.com beta

Das hier ist meine persönliche Boutique, die ich gestern im Schnelldurchlauf erstellt habe, und ich muss sagen, boutiques.com spiegelt meine Vorlieben nicht einmal so schlecht wider.

„A personalized shopping experience“ nennt Google sein eben gelaunchtes Baby boutiques.com, das im Grunde aus einer visuellen Search-Engine für Damenmode und -accessoires besteht.

Und so funktioniert’s:

Schritt eins ist der „Stylyzer“, in dem in einer Art hot-or-not Verfahren der grundlegende Stil eingerenzt wird. Aus einer Grundmenge von Bildpaaren, die Streetstyles, Celebrity-Looks, Stimmungen oder auch Produktbilder zeigen, heisst es das jeweils eher Zutreffende auszuwählen.

Das fand ich etwas langwierig, weil ich eigentlich nur in wenigen Fällen mit dem Angebotenen wirklich einverstanden war und – um den Prozess endlich abzuschließen – zu viele Kompromisse eingehen musste. Aber darin besteht wohl gerade das Prinzip. Beobachtung am Rande: Interessanterweise werden bei den Fotos zwar Bildrechte jedoch nie Namen von Labels, Blogs oder gezeigten Personen genannt.

Weiter geht’s mit einigen „Loves and Hates“-Phasen, in denen Schnitte, Farben, Muster für Kleider, Oberteile, Unterteile und Schuhe definiert werden können. Zuletzt werden noch Lieblingslabels nach unterschiedlichen Kategorien wie „romantic“, „edgy“ aber auch „featured“ oder „selected“ festgelegt und natürlich unter „designers you hate“ Ausschließungskriterien bestimmt.

Anschließend gibt’s schon die erste Version des personalierten „Shops“ mit einer Art Header aus Outfit-Fotos, die allesamt durch eigene Bilder ersetzt werden können – Susie Bubble hat davon ausführlich Gebrauch gemacht. Social media features wie Sharing per Twitter und Email oder Follow- und Kommentar-Optionen dürfen natürlich nicht fehlen.

Darunter werden die passenden Shoppingempfehlungen angezeigt, wobei jedes einzelne Produkt zusätzlich noch Verweise auf weitere, ähnliche Teile aufweist. Per „love“ und „hate“ Voting läßt sich immer wieder finetunen.

Wow, das ist halt Google! denkt man ehrfürchtig und will gar nicht wissen, welcher Aufwand hinter den komplexen Ranking- und Kombinationsprozessen und den visuellen Suchalgorithmen steckt. Das Warenangebot scheint unerschöpflich und könnte sofort erstanden werden.

Könnte. Denn hier kommen wir zu einem wichtigen Kritikpunkt. Tatsächlich gekauft wird nämlich in den Onlineshops von Barneys New York, Neiman Marcus, Theory, Nordstrom, Net-A-Porter, endless, shopbop, Colette, Victoria’s Secret, Asos etc. und (noch) nicht alle liefern derzeit weltweit.

Der Übergang nach dem Klick auf den „Shop“ Button gestaltet sich außerdem sehr unterschiedlich und verläuft nicht immer wie erwartet. So kann es schonmal vorkommen, dass man bei einem ganz anderen Produkt landet oder eben erst beim Bestellvorgang feststellen muss, dass nach Österreich nicht geliefert wird.

„Ways to wear“ funktioniert als Beratungskonzept noch eher schlecht. Bei den vorgeschlagenen Varianten made by couturious.com, einer weiteren Tochter aus dem Google Imperium, werden häufig völlig unnachvollziehbar Teile gezeigt, die mit dem gewählten Produkt nichtmal die Farbe gemeinsam haben. Hier scheint der visuelle Ähnlichkeitsalgorithmus noch ausbaufähig.

Cool, obwohl ich es nicht auf Anhieb gefunden habe ist, dass bei den Präferenzen auch die Konfektionsgröße einstellbar ist, wenn die Größenangaben jetzt auch noch international wären und noch das tatsächliche Land anstatt eines US  Zip-Codes implementiert werden könnte, ließe sich so manche Enttäuschung vermeiden. Ich denke das kommt noch. Schließlich ist es doch Google!?

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Fashion & Internet, Shopping, Vermischtes und getaggt als , , . Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

4 Responses to Shoppen mit Google: boutiques.com beta

Kommentare sind geschlossen.