Besuch der Yves Saint Laurent Retrospektive in Paris

Paris liebt und ehrt seine Modeschöpfer. Das ist an der nach wie vor langen Schlange vor dem Eingang zur großen Yves  Saint Laurent Retrospektive im Petit Palais unschwer zu erkennen. Schon bei meinem ersten – aus Zeitgründen gescheiterten – Versuch im April musste man mit mindestens zwei Stunden Anstellen rechnen, diesmal war ich klüger und nutzte den Kartenvorverkauf via Internet.

Trotzdem Warten auf Einlass – selber Schuld, was bin ich denn auch früher gekommen als die Zeitangabe auf meinem schlecht ausgedruckten Onlineticket vorschreibt. In der Schlange und dann auch in der Ausstellung selbst ist fast nur französisches Sprachgemurmel zu hören. Und alle gehen ziemlich andächtig durch die 15 thematisch gegliederten Räume und studieren die mehr als 300, vor allem Haute Couture Modelle.

Das unglaublich reichhaltige Oeuvre, das hier perfekt präsentiert an einem Ort versammelt ist, stammt aus vierzig Jahren harter Arbeit eines besessenen Zeichners und Poeten. Yves Saint Laurent wird dabei als Künstlerpersönlichkeit und Zeuge einer vergangenen Epoche geschildert, der einerseits das Bild der Frau mit Business-Hosenanzug, Safari- und Marine-Look oder Damen-Smoking als Alternative zum Abendkleid revolutionierte und andererseits, zusammen mit dem Stickerei-Genie Francois Lesage eine Haute Couture für eine betuchte elitäre Kundschaft entwickelte, die es so nicht mehr gibt.

Das bestätigt auch eine ältere Pariser Dame, mit der ich beim Hinausgehen ins Gespräch komme in bestem Englisch: „These times don’t exist anymore…“

  • Die Ausstellung läuft leider nur mehr bis Sonntag, den 29. August, am Samstag, den 28. August gibt es noch nocturne exceptionnel bis Mitternacht.
  • Den Katalog kann man übrigens auch online in der Buchhandlung Walter König erwerben. (Ich habe mich aus Gewichtsgründen erstmal mit dem petit journal begnügt.)
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