Jedes T-Shirt hat das Zeug zum Star! Es braucht nur eine Geschichte. Die von Re-Shirt.

Neulich hab ich die Geschichte von meinem Regenschirm erzählt. Und auch jetzt geht’s um Geschichten. Warum wertvolle Resourcen verschwenden, damit sich neue T-Shirts endlich so anfühlen, als ob man schon 20x in ihnen geschlafen hätte? Warum teure Imagekampagnen riskieren, die ein Label mit Emotion aufladen? Warum per limited Edition oder künstlicher Verknappung Individualität vorgaukeln? Es war doch immer schon alles da, nur haben wir es übersehen. Denn jedes T-Shirt hat das Zeug zum Star! Es braucht nur eine Geschichte.

Für den Onlineshop Re-Shirt kann man gebrauchte T-Shirts spenden. Aber nicht einfach so. Man muss auch seine Geschichte weitergeben. Und sehr speziell muss die gar nicht sein, es reicht z.B. sowas:

Toni Polster is a very famous Austrian football player. He is a real character, he is retired from football now, but he has a new passion for singing and dancing. He became one of the Austrian Dancing…

Die Geschichte wird gemeinsam mit dem Shirt mittels Formular, das ganz nebenbei noch schnell mal auf ökologische Awareness pocht, eingereicht. Wenn alles für ok befunden ist, startet der Nobilitierungsprozess: Das Shirt bekommt seinen „Re-shirt“-Code aufgedruckt, ein Label mit seiner Geschichte und einen Platz im Onlineshop. Für 25 Euro wartet es auf einen guten Platz und neues „Leben“ sprich Geschichten.

Irgendwie ein schönes und auch weitgehend glaubwürdig kommuniziertes Konzept. Dennoch wirft es einige Fragen auf:

  • Worin kann die Motivation liegen, Zeit und Geld für die Spende zu investieren (Formular offline ausfüllen, Shirt verpacken und verschicken) anstatt das Shirt z.B. gratis zur Altkleidersammlung oder zu Humana zu geben vielleicht sogar noch Gewinn bringend zu versteigern? Oder schlicht und einfach wegzuwerfen?
  • Werden hier nicht Zielgruppen angesprochen, für die bewusstes Kaufen oder Nachhaltigkeit ohnehin schon Themen sind?
  • Was passiert eigentlich mit jenen Shirts, die nicht die Qualitätskontrolle schaffen? Werden diese retourniert? Entsorgt? Gespendet?
  • Wieso haben die beiden mit Foto abgebildeten Shopmanagerinnen nur Vornamen? Existieren sie überhaupt?
  • Und last not least: Wer profitiert vom Verkaufserlös? Nichts gegen das gescheite Projekt, hinter dem Erich Pöttschachers Shapeshifters Information Management GmbH steht, aber es deklariert sich schließlich nicht als Non-Profit-Angelegenheit.

Interessant dazu ist auch das Konsumguerilla Blog mit Alter Schweiß zu neuem Preis…

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