8 Fragen an meshit

Sie sind heuer für den Modepreis der Stadt Wien nominiert und ihre aktuelle Frühjahr/Sommerkollektion wird demnächst bei Topshop am Londoner Oxford Circus zu haben sein. Ida Steixner & Lena Krampf sind meshit.

Wer ist meshit?

Das Label meshit wurde im Jänner 2009 von Ida Steixner & Lena Krampf gegründet. Wir haben uns während der Ausbildung an der Modeschule Hetzendorf kennen gelernt und uns schon bald dazu entschlossen nach der Matura ein eigenes Label zu gründen, nachdem wir gemerkt haben wie gut wir miteinander arbeiten können.

Woher kommt meshit?

Wir wohnen und arbeiten in Wien. Der Name des Labels spielt mit dem englischen Verb „ to mesh“ (vermischen, vermaschen). Nicht nur unser unterschiedliches Geschick vermischt sich bei der Zusammenarbeit, auch das Kombinieren aus klaren Schnitten und speziellen Details sowie das Zusammenfügen von verschiedenen Elementen und Konzepten sind wichtiger Teil unserer Arbeit.

Wo will meshit hin?

Bis jetzt sind wir mit der Entwicklung des Labels schon sehr zufrieden, natürlich ist aber Vieles noch ausbaufähig und soll sich weiterentwickeln. meshit soll sowohl national als auch international in mehr Shops vertreten sein und an Bedeutung gewinnen.

Für die nähere Zukunft sind außerdem unterschiedliche Formen der Präsentation (Modeschau, Performance, Ausstellung,…) geplant. Und natürlich ist es auch unser Ziel bald gut von unserer Arbeit leben zu können…

Was unterscheidet meshit von anderen Labels?

Die Lücke für meshit haben wir darin gesehen, Mode zu machen, die sich durch besonderes Design und feine Details von Massenware abhebt, aber leistbarer als viele andere Modelabels ist.

Wie finanziert sich das Label, wie lassen sich internationale Präsentationen bewerkstelligen?

Im Moment  noch durch Förderungen, Eigenkapital und Verkäufe.

Wie seht ihr die österreichische Modeförderung?

Es ist auf jeden Fall gut und wichtig, dass es diese Förderungen gibt und sicherlich nicht selbstverständlich. Vor allem wenn man am Anfang steht, ist es schwierig ohne finanzielle Hilfe  ein Unternehmen/ Modelabel aufzubauen.

Obwohl einem diese Förderungen natürlich nicht einfach geschenkt werden und die Einreichung viel Arbeit ist, sollte man die unterschiedlichen Förderstellen auf jeden Fall nutzen.

Ohne die departure pioneer und die gointernational Förderungen hätten wir uns wahrscheinlich nicht so früh auf Messen in Paris präsentiert… und hätten bestimmte wichtige Kontakte nie knüpfen können.

Was fällt euch  zu „Mode in Wien“ ein?

Auch wenn Wien nicht  DIE Modehauptstadt ist, gibt es viele sehr gute Designer die hier arbeiten und auch international großen Erfolg haben.

Auf Grund dieser erfolgreichen Designer und der guten Unterstützung durch diverse Mode- und Kreativ-Förderungen sowie Mode-Veranstaltungen wie dem Festival for Fashion and Photography wächst die Wiener Modeszene und gewinnt auch immer mehr an Bedeutung.

Was sollte unbedingt noch über meshit gesagt werden?

meshit gibt es ab Anfang Mai bei Topshop!

meshit wurde für den Modepreis der Stadt Wien nominiert und gewinnt ihn hoffentlich.

meshit präsentiert Anfang Oktober 2011 wieder eine neue Kollektion im Ausland…

meshit hat eine neue Homepage und auch einen eigenen Onlineshop.

Danke für das Interview!

Mehr Fotos auf der meshit Website, mehr über meshit zu lesen gibt es etwa hier oder hier.

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie von Emailinterviews mit österreichischen Designerinnen und Designern.

Fotos: L. Lerperger

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Einheitsbrei und andere Kost

Kollegin Blica konstatiert der Fashion-Blogosphere eine zunehmende Tendenz zum Einheitsbrei. In Zeiten, wo immer mehr PR-Agenturen auch den Bereich Blogger-Relations für ihre Kunden betreuen, belaufe sich

der inhalt von modeblogs eben nur mehr darauf, aussenreportagen zu diversen pr-veranstaltungen zu liefern.

Will heißen:  Die verschiedenen Postings zu Events wie etwa Press Days beschränken sich derzeit oft auf „Beweisphotos“ aus ein- und denselben Showrooms. Es geht dabei praktisch nie um auch nur irgendwie fachliche Inhalte, sondern wohl eher darum, die Zugehörigkeit  zu einer Szene zu demonstrieren, die man für professionell hält.

Diese „Gleichschaltung“ rührt meiner Ansicht nach zu einem Gutteil von der Dankbarkeit her, überhaupt eingeladen worden zu sein. Diese Dankbarkeit äußert sich durchwegs in Form affirmativer Berichterstattung, auch wenn es denn halt nur Bilder sind. Ein altes wie allgegenwärtiges Phänomen, das ich dem Begriff Hofberichterstattung zuordnen möchte.

Das Prinzip ist recht einfach. Kritische Auseinandersetzung ist in einer um Events und Image zentrierten Branche nicht gefragt. Und die Hand, die einen füttert, hat man gefälligst nicht zu beißen. Ansonsten gibt’s kein Futter. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Beispiel:

Nachdem ich mich auf eine Einladung der Veranstalter der kürzlich stattgefundenen Styles Gala mit Show der Wiener Modemacher und Verleihung des Couture Preises 2011/12 hin angemeldet hatte, erhielt ich folgende Email (Auszug):

Sehr geehrte Frau Dr. Amort!
Gerne sind wir auf Ihre Anfrage eingegangen und haben diesbezüglich auch eine kurze Recherche durchgeführt. Daraus ergab sich bei uns jedoch eine leichte Verwunderung, weshalb Sie sich wiederum ein Event mit ‚letztklassigem Publikum‘ und ‚geschmacklosen Hors d’œuvre sowie laschen Hauptgängen‘ antun wollen.

Wir müssen leider davon ausgehen, dass sich unser grundlegendes Verständnis für Stil und Mode in den letzten beiden Jahren nur mariginal verbessert hat und daher Ihre Erwartungshaltung auch nicht nur annähernd erfüllen kann. (…)

Was da ironisch rüberkommen sollte, wirkt entlarvend. Stören sich doch die Veranstalter offensichtlich am meisten an meiner – zugegeben ziemlich deutlichen – Meinung über die Verköstigung. Was ich zur seinerzeit präsentierten Mode zu sagen hatte –  hier und hier nachzulesen – spielte überhaupt keine Rolle.

Den Couture Preis hat übrigens Melitta Rockenbauer (Nurit Couture) mit einem sehr aufwendig gefertigten, sommerlich eleganten Modell gewonnen. Im  Nachbericht der Veranstalter, der mir zugespielt wurde, fand dies allerdings keinerlei Erwähnung.

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Modeakt: Die Show

Was das Kolleg für Mode, Design und Textil der Herbststraße Wien da gestern in der wiederentdeckten Residenz Zögernitz zeigte, sorgte für jede Menge Applaus und ein begeistertes Publikums, das – wie die derzeit allseits präsente Moderatorin Mel Merio meinte – so richtig mitging.

Zurecht, denn die 24 Absolventinnen und Absolventen präsentierten ihre Kollektionen nicht nur mit einem hohen Grad an Professionalität, Selbstbewusstsein und Konsequenz sondern auch noch absolut sympathisch.

Da und dort blitzten wohl Vorbilder durch, so meine ich einige darke Anleihen an Rick Owens oder auch an Alexander McQueens Huf-Schuhe aus der Spring/Summer Kollektion 2010 gesehen zu haben, und sogar einen Fabrics Interseason Wanderstab mit bunten Tücheln, aber Zitate zeugen ja von guter Bildung. Respekt!

[youtube 5-bX1UJTRdE]

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