8 Fragen an ALILA

ALILA ist der Name eines jungen Wiener Labels, das sich mit nachhaltiger und trotzdem – das ist halt noch immer nicht ganz selbstverständlich – edler und tragbarer Mode befasst. Vor allem die schlichten Kleider aus japanischen Vintage Kimonos haben sich schon zu einer Art Markenzeichen entwickelt. Mehr darüber und wer und was hinter ALILA steckt, folgt gleich im 8 Fragen Interview.

Wer ist ALILA?

Hinter ALILA stehe ich, Barbara Lindner, langjährige Kulturmanagerin, und als Quereinsteigerin seit 2008 mit eigenem Label nun auch im Modebereich unterwegs.

Woher kommt ALILA?

Ich bin Wienerin, lebe und arbeite hier. Der Name ALILA bedeutet Überraschung und kommt aus dem Sanskrit. Inspiration und spannende Materialien finde ich oft auf Reisen. Aus der Sammelleidenschaft für textile Schätze ist schliesslich auch das Label entstanden. Im Moment sammle ich Vintage Kimonos, bevorzugt im traditionellen Shibori-Muster, deren Seide ich im Sinne von Upcycling weiterverarbeite. Aber auch einige Inspiriationen/Stoffe/ Techniken aus anderen Ländern und Kulturen, auch aus heimischen, warten darauf in künftige Kreationen einzufliessen.

Wo will ALILA hin?

ALILA macht Slow Fashion, das ist schon allein durch die Arbeitweise mit edlen Vintagematerialen und Unikaten bedingt. ALILA wird daher auch weiterhin klein, fein und überschaubar bleiben. Zudem ist mir eine nachhaltige Arbeitsweise und ebensolche Materialien nicht nur wichtig, sondern eigentlich selbstverständliche Grundlage meiner Arbeit. Die intersaisonale ALILA Kollektion wird kontinuierlich weiter entwickelt und um neue Modelle erweitert. Die Modelle aus Vintage Kimonoseide sind größtenteils Unikate oder Kleinstserien. Ergänzend dazu habe ich nun begonnen manche Modelle auch aus neuwertigen nachhaltigen Materialien zu produzieren. So treffen sich auf meiner Kleiderstange japanische Kimonoseide mit Mühlviertler Bioleinen und handgewebter Ahimsaseide. Heuer habe ich zudem begonnen mit Pflanzenfärbungen zu experimentieren. ALILA wird auf alle Fälle auch weiterhin ein grünes Modelabel sein. Wohin die Reise geht? Überraschung!

Was unterscheidet ALILA von anderen Labels?

Auf den ersten Blick natürlich die einzigartigen Stoffe und besonderen Muster, die inzwischen echten Wiedererkennungswert haben – „Ah, Sie sind die mit dem Kimonostoffen!“ Die Schnitte der ALILA Modelle sind meist schlicht, denn der Stoff steht hier im Vordergrund. Patina und Geschichte des Vintage Materials werden nicht als Makel, sondern als charmante Individualität wahrgenommen. Die Überraschung besteht darin traditionelle Materialien in eine neue Form und einen unerwarteten Kontext zu bringen, und so ein zeitgemässes Kleidungsstück oder Accessoire zu kreieren.

Wie finanziert sich das Label, leistest du dir z.B. auch internationale Präsentationen?

ALILA finanziert sich aus Verkäufen und Eigenkapital. Für internationale Messeteilnahmen gibt es manchmal auch kleine Förderungen. Als Freiberuflerin habe ich zwei Standbeine, denn ich bin weiterhin im Kulturbereich tätig und Mitorganisatorin des Österreichischen Filmpreises.

Wie siehst du die österreichische Modeförderung?

Es gibt einige Förderprogramme, die sicherlich die österreichische Modeszene unterstützen. Man darf aber nicht vergessen, dass jede Förderung auch mit einer arbeits- und zeitaufwändigen Einreichung und einer ebenso umfangreichen Abrechnung einher geht. Das muss man sich gut überlegen.

Was fällt dir zu „Mode in Wien“ ein?

In Wien hat sich in den letzten 10 Jahren eine vielfältige Modeszene inkl. spannender Veranstaltungen entwickelt, die jedoch in unterschiedlichen Gruppen stattfindet, welche sich oft leider eher voneinander abgrenzen als zu kooperieren. Dieses Phänomen kenne ich aber auch aus andern Kunst/Kultursparten, vielleicht ist das ja typisch Wien…

Was sollte unbedingt sonst noch über ALILA gesagt werden?

Green fashion ist beautiful!!!

Nicht immer, aber immer öfter 😉 Herzlichen Dank für das Interview!

ALILA ist in der nächsten Zeit auf folgenden Veranstaltungen zu finden: Modepalast Wien 4.-6.5., Assembly Graz 10.-13.5., Webermarkt Haslach OÖ 21.-22.7.

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Mark & Julia beim Ringstrassen-Galerien Designer Award

Das Wiener Label mit oberösterreichischen Wurzeln Mark & Julia hat letzte Woche den Ringstrassen-Galerien Designer Award gewonnen. Hier gibt’s noch schnell einen kurzen Rückblick auf die Laufsteg-Präsentation im Rahmen der Veranstaltung. Zu sehen sind Teile der Kollektion Hybrid (Herbst/Winter 2012/13) sowie – ganz am Schluss – das siegreiche Kleid.

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„Schuld“ sind die Jurymitglieder Ingrid Geringer (Modechefin Flair), Stephan Hilpold (der Standard), Ali Rabbani (Stylist), Oliver Gast (Fotograf), Gabriele Sulzgruber-Schartl (stellv. Direktorin Modeschule Herbststraße), Birgit Nemec (österr. Textilzeitung) und Kamilla Richter (Vorjahresgewinnerin).

Tschilp gratuliert!

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Fundstücke „Neue Mode“

Vintage Kleider aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind nun wirklich schon echte Raritäten geworden. Umso wichtiger ist es da, ein bisschen Quellenstudium zu betreiben. Das Antiquariat Ingo Nebehay widmet gerade seine Auslage Modebildern aus den 20er bis 40er Jahren.

 

Wer die Studienobjekte nicht unbedingt besitzen muss, ist natürlich in den Bibliotheken gut aufgehoben, etwa der Österreichischen Nationalbibliothek mit ihrer umfassenden Zeitschriftensammlung, siehe zum Beispiel hier. Das steht jedenfalls wiedermal auf meiner Liste…

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