Anzugträger und Tagträume

Wie ihr vielleicht noch wisst, bin ich eingefleischte Anzug-Hasserin. Keine Ahnung warum, aber ich finde sie total abtörnend. Möglicherweise auch deshalb, weil ich beruflich viel mit solcherart Businessgewandeten-Menschen zu tun habe. Nun bin ich aber selber an ein Exemplar gekommen, welches eben jeden Tag, gottseidank nur Wochentags, sich darin kleiden muss. (Bei den Ex-Männern, bildender Künstler bzw. Yoga-Lehrer, hat sich die Anzugproblematik nie ergeben.)

Keine Frage, ich mag ihn nach wie vor und täglich mehr. Aber manchmal fühl ich mich schizophren (Wen wundert’s bei der erblichen, familiären Belastung durch Mutter und Cousin?): Wenn ich ihn morgens verabschiede (im Anzug), zweifle ich an meiner Liebe: Hab ich nicht doch was Besseres verdient?! Und wenn er dann abends in Jeans und T-Shirt zu mir kommt, muss ich mich fragen: Habe ich einen so gutaussehenden Mann überhaupt verdient? Wollen den nicht alle Frauen? Und wie kann ich ihn halten?

Aber um es klarzustellen: Irgendwie kann ich mir schon einen Mann im Anzug sexy vorstellen. Wenn er ein Model-Typ ist, das Hemd lässig aufgeknöpft über der Hose trägt und mit anachronistischen Schuhen kombiniert (D. h. in diesem Fall alles ausser College-Schuhe oder Budapester!). Derartige Anzugträger habe ich aber bisher ausschliesslich auf Modeschauen und im TV entdeckt. Im echten Leben muss ich mich eben doch mit dem Veloce-Mann (Ist den Leserinnen schon aufgefallen, dass diese Radler oft auch einen ziemlich ausdefinierten Oberkörper vorweisen können?) oder ansonsten halt dem Bauarbeiter-Typ als erotischen Tagtraum begnügen!

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