Irgendwie interessant: Was ich gestern noch schlicht für eine nette Idee aus dem ganz normalen Eventmarketing-Alltag hielt, entpuppt sich jetzt in fataler Weise wirklich als bestens funktionierender Erinnerungsträger. In ihrer Lieblosigkeit spiegeln die als Giveaways zum Abschied verteilten T-Shirts in auch den gesamten Event wider.
Im Vordergrund stehen zu allererst die Sponsoren. Die Schriftzüge der Modelables sind dazu verdammt auf einem, am Rücken applizierten Billig-Glanz-Etikett gemeinsam mit dem Logo der fördernden Tageszeitung in trauter Zweisamkeit zu prangen. Und sonst nirgends. Untrennbar miteinander verbunden. Von der Scheußlichkeit trennen, kann sich also nur, wer auch auf den Nachweis der Kunst verzichtet.
Apropos Nachweis: Wie ist das bitte mit der Limited Edition zu verstehen? Ohne Auflage ist das leider eine recht matte Ansage. Aber vielleicht steht’s ja im Verwertungs-Vertrag mit pelican avenue und Wilfried Mayer – so es einen gibt. Unübersehbar auch das Logo der T-Shirt-Produzenten: das zu entfernen, hinterläßt auf jeden Fall Spuren in Form von 2 Löchern. Und selbst wenn man das in Kauf nimmt, bleibt immer noch der dezente Abdruck der Firmenphilosophie auf der Innenseite.
Mit ein bisschen Feingefühl sollte es doch zu schaffen sein, eine auch für Sponsoren zufriedenstellende Form zu finden, in der die Hauptakteure pelican avenue und Wilfried Mayer nicht bloß den Aufputz für billige Werbeartikel abgeben, sondern alle Beteiligten ihren Anspruch an Qualität kommunizieren.
Letztenendes profitiert weder Die Presse vom schlampig bedruckten Satin-Streiferl. Noch spricht es für advancedminority – die Website schaut irgendwie sehr nach Icons aus – wenn der rechte Ärmel um 4 cm (!) weiter ist als der linke, die Größenangaben offensichtlich per Zufall eingenäht werden oder Frauen-Shirts gar nicht erst vorhanden sind.
Da stellt sich halt wiedermal die Frage, was tun damit? Auf Ebay versteigern? Humana spenden? Umändern?
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