Ein mir bekannter Analytiker hat mal eine Analogie vom Schuh zum weiblichen Geschlechtsorgan hergestellt, genau passend sollten beide sein. In dem Zusammenhang gebe ich es ungern zu: Ich habe ein Problem mit Schuhen. Meist läuft das so ab, ich verliebe mich in ein Paar Schuhe oder Stiefel, vorzugsweise Stiefelletten. Und die ziehe ich dann ein bis zwei Jahre nicht mehr aus.
Das ist nicht nur für meinen Boss wegen der Makler-Kleidervorschriften ein Ding des Ärgers, sondern auch für mich selber. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich beim Shopping verächtliche Blicke auf das eigene Schuhwerk werfe. Zu neuen Gewandungen wirken die uralt Boots eben noch schäbiger.
A propos zu Bocca Lupo: Dort konnte ich zwei Paar Stiefel von Freelance bewundern. Das war in den Achtzigern bei Wunderl in der Innenstadt meine bevorzugte Marke. Sie kommt aus Paris und sie gibt es leider nicht mehr in Wien. Ich besaß zwei Paar Schnürstiefelletten, eines in beige und eines in schwarz. Der sechs Zentimeter hohe Absatz war nicht so super zum Laufen, aber damals war ich aufgrund meiner Jugendlich- und Eitelkeit noch zu Kompromissen bereit. Ich hab als Reminiszenz und vor lauter Verzweiflung daraufhin auf ebay nach Freelance Wunderwerken gesucht und dort zwei allerdings recht mitgenomme Exemplare gefunden.
Also bin ich weiterhin auf der Suche nach schönen Stiefelletten in ganz Wien unterwegs. Und die werde ich hoffentlich noch vor dem ersten Schnee finden. Oder, ähm, hat vielleicht jemand von Euch ein Paar Freelance abzugeben, Größe 38 oder 39??
Postskriptum: Habe vor einiger Zeit – noch vor der Schneewarnung Stufe rot – verbilligte Tommy Hilfiger Shoewear, sprich Stiefel, in braunorange gekauft. Leider kein Vergleich zu meinen alten, geliebten, italienischen, an der Fessel schmal geschnittenen Tretern (vgl. Bilder!). Dazu sind sie recht weit und ich rutsche darin herum. Also kein Gedanke von genau passend!