A propos Selbermachen, quasi als Nachtrag zum Artikel Kreativität aus Zweiter Hand: Der online Shop HOKOHOKO, den ich für Euch beschnuppert hab, bietet (recht teuer) auch Nähanleitungen für supereinfache Röcke. „Die fertig-näh!-Mischung vertritt das Prinzip der Backmischung. Nur kommt am Ende kein Kuchen aus dem Ofen, sondern ein Wickelrock unter der Nähnadel hervor.“ Ist das nicht nett!? Erinnert mich ein wenig an die Nazizeit oder kurz danach. Als man, nein frau, aus den letzten Wollresten noch eine schicke Jacke herstellen mußte. Da halt ich mich doch viel lieber ans Umändern von bereits fertigen Design-Stücken!

HOKOHOKO ist ein Internetkaufhaus, in dem die Kunden direkt bei den Designern bestellen können. Laut Marketingdame ist damit das Sortiment „immer komplett frisch und die Designer verdienen mehr, als bei Kommissionsläden“, was ja an sich eine gute Sache ist. Die diversen Designer versuchen angeblich den Spagat von avantgardistisch, retro bis hin zu sehr lieblich (mit hoher Qualität in Design und Produktion als gemeinsamer Klammer). Für mich muten die vorgestellten Produkte ein wenig bieder und teuer an, sie erinnern stark an Tschibo oder auch Manufactum.

Einzige Ausnahme – das Hemdblusenkleid. Das find ich lässig und kompromisslos, aber auch untragbar. Zumindest bei mir im Büro. Die Kolleginnen und Kollegen würden tot umfallen! (Es käme allerdings auf den Versuch an, vielleicht sind sie ja viel robuster als ich annehme…). Die Wohnungsaccessoires stellen sich als fad heraus, die T-Shirts mit Aufschrift als peinlich. Die vorgestellten Lampen schließlich interessieren mich gar nicht. Aber macht Euch doch selbst ein Bild!