Modeblogs made in A. Die Interviews: Frau Jona&Son

Fr. Jona&son, Bild: Sonja Wöhrenschimmel

Frau Jona&son hat ein grünes Herz, feinen Sinn für Stil, einen Garten, wo Topinambur wächst, und sie hat was zu sagen. Hier das Interview, das ich mit Sonja aka Frau Jona&son für meinen Artikel über österreichische Modeblogs geführt habe:

Was für ein Outfit trägst du gerade?

Ähm, Du hast mich gerade beim verhassten Hausputz erwischt….
Pippi-Langstrumpf-Outfit für zu Hause: orange-braun gestreiftes Shirt, Strickpulli (aus Seide!) in Pink, türkisfarbene Haushose.

Seit wann gibt es dein Blog und wie kam es dazu, dass du begonnen hast?

Ich glaube seit einem Jahr etwa. Begonnen habe ich aus der Lust heraus, meine Sichtweise zu Themen wie Lebensstil und Mode niederzuschreiben und auch Verknüpfungen zu zeigen- kein Bereich ist isoliert voneinander zu betrachten. Nur über andere ModesignerInnen und ihre neuesten Kollektionen zu schreiben wie ein klassisches Modemagazin hat mich nie interessiert. Außerdem tun dies auch genug Blogs.

Worüber blogst du so?

Ich blogge

  • über die sogenannte „green fashion“, über Menschen, die sich da betätigen,  von der Designerin bis zur Ladenbesitzerin
  • über österreichisches Modedesign
  • über das Phänomen LOHAS, sprich nachhaltiges Leben in all seinen Auswüchsen
  • über DIY (do it yourself)

Dein Spezialgebiet?

  • die Aspekte wie Mode, Lebensstil, DIY und mehr unter einen Hut zu bringen
  • als Spezialgebiet sehe ich bei mir den Versuch meinen LeserInnen Möglichkeiten des Sich-Selbst-Betätigens zu zeigen und wenn schon konsumieren, dann nachhaltig und trotzdem mit Stil.


Wieviel Zeit verbringst du mit Bloggen?

Naja, schon fast jeden Tag ein wenig Zeit und da, so viel es braucht.


Und wieviel Zeit verbringst du damit, andere Blogs zu lesen?

Ist auch relativ – mal mehr (1 Stunde), mal weniger (Viertelstunde)

Welche zum Beispiel?

Tschilp, Grüne Mode, Zentralgarten, Outsapop Trashion, Spagat, Cool Outfit und noch einige mehr…


Wo informierst du dich sonst über Mode?

Österreichische Textilzeitung, Austrianfashion.net, Mode- Magazine


Was hältst du von österreichischer Mode?

Sie deckt meiner Meinung nach viel an diverser Ästhetik ab (von Streetwear über Grüner Mode, High Fashion), und ich finde es sehr wichtig, dies auch Herrn und Frau ÖsterreicherIn klar zu machen!

Machst du selber in irgendeiner Form Mode, und wenn ja, erzähl doch bitte mehr!

Ja, ich bin ja eigentlich Modedesignerin (gerade allerdings in Karenz). Mein Lieblingsgebiet ist das Recyclen von hochwertigen Kleidungsstücken wie Seidenkleidern, die ich zu schönen Tops und Röcken, kleinen Accessoires verarbeite. Dazu kombiniere ich gerne bunte Stoffe. Ich kann mir nicht helfen, die Stücke wirken nie glatt und klar sondern eher lebendig und Geschichten erzählend. Der Stoff wird immer bearbeitet. Für mich fängt das Kreieren von Kleidung schon beim Bearbeiten des Stoffes an.

Versuchst du beim Bloggen eher objektiv oder besonders subjektiv zu sein?

Ist eine Mischung. Grundsätzlich will ich niemandem weh tun (z.B. ModedesignerInnen), da helfe ich mir ab, indem ich nur über die schreibe, die meiner Meinung nach interessante Kollektionen entwerfen.

Wie wichtig sind dir Zugriffs-Statistiken? Verratest du, wie viele User dein Blog monatlich besuchen?

Ja, ich hatte schon so etwas installiert. Es war eher für mich um zu sehen, ob überhaupt jemand meinen Blog liest. Ich habe entdeckt, dass er gut besucht ist, und somit habe ich beruhigt meinen Counter wieder entfernt.


Verdienst du Geld mit deinem Blog?

Nein. Kann man das?


Was machst du, wenn du nicht bloggst?

Ich habe derzeit das Zeitproblem aller Frauen, die einerseits zwei kleine Kinder haben und trotzdem designen müssen. Sonst schreibe ich beim Onlinemagazin von Styleaut mit, entwerfe ein wenig Mode und arbeite als freie Mitarbeiterin für die Welt der Frau.


Was können Blogs in der Welt der Mode bewirken?

Ich denke, sie zeigen, dass wir nicht alle über einen Kamm zu scheren sind, dass es zwar die H&M-Massen gibt und dann aber doch die Feinsinnigeren, die sich über Grüne Mode, Modeland Österreich, Japan als Inspiration, der neuen Klassik oder sonst was den Kopf zerbrechen. Und es gibt für jede Richtung interessierte Menschen, die gerne darüber lesen!

Somit entsteht eine gewisse Unabhängigkeit von großen Modemagazinen, die uns bisher gesagt haben, wie wir uns anzuziehen haben. Mittlerweile werden manche Bloggerinnen ob ihres Einflusses zu den großen Fashionshows eingeladen!

Dein Lieblingslabel? Warum?

Marni. Ich liebe erstens die Formensprache, die Stoffmuster. Die Frauen in Marni sind positiv, stark, erwachsen und unabhängig. Keine Musen sondern Macherinnen – mit einem Touch Romantik.

Und dein Lieblingslabel aus Österreich?

Gina Drewes gefällt mir sehr gut. Sie hat einen ganz einzigartigen Stil: Was von strenger Lehrerin aber mit dem nötigem Hauch Erotik.

Dein Motto?

Be creative! Be thinking!

Vielen Dank für das Interview!

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