Isabella Klausnitzer über Vintage

Die österreichische Lifestyle-Kolumnistin Isabella Klausnitzer schreibt seit vielen Jahren über internationale Modetrends und Stilfragen. Hier sind ihre Antworten zum Thema Vintage. (Das Interview entstand im Rahmen des Artikels Faszination Vintage  für AUSTRIANFASHION.NET.)

Flohmärkte als Party mit DJs, Swap-Events, Upcycling Workshops, Vintage- und Secondhand Shops – das Interesse an „alter“ Mode erfreut sich großer Beliebtheit. Wie erklären Sie sich das?

Vintage ist cool, weil einzigartig und aus dem Grund eben etwas Besonderes. Ich habe was, was du nicht hast und was auch niemand nachkaufen kann. Vintage suggeriert, ich habe Stil, Geschmack, hohes Insiderwissen, kenne mich aus und verfüge über eine Prise modischen Charme. „Alles neu und immer im Trend“ outet einen hoffnungslosen follower of fashion. Stil lässt sich mit keiner Kreditkarte der Welt kaufen, Tam (jüdischer Ausdruck für Stil und Geschmack) ist keine Handelsware.

Wie würden Sie Vintage definieren? Gibt es einen Unterschied zu Secondhand?

Unter Vintage versteht man in der Mode Kleidungsstücke aus namhaften alten Designerkollektionen, die vor 1980 gefertigt wurden. Sehr gefragt sind Designerstücke aus den 40er-, 60er- und 70er-Jahren, sehr begehrt Kreationen von Designerikonen wie Schiaparelli, Grès, Jeanne Lanvin, Cristobal Balenciaga, Halston, aber zum Beispiel auch Originale von Helmut Lang. In diesem Fall dürfen sogar die 80er noch als Vintage durchgehen.

Echte Vintagekleidung wird im Gegensatz zu Secondhand im Laufe der Jahrzehnte immer wertvoller und erzielt beim Verkauf das Vielfache ihres Neupreises. Vintage ist auch großes Thema am Red Carpet, auch hier signalisiert das Tragen von jahrzehntealter Couturekleidung Stil und Klasse.

Nicht Vintage ist eine auf gebraucht gestylte Pseudoretromode, mittlerweile sind ja sogar Kaufhausketten und Textilriesen auf den Vintagezug aufgesprungen. Auch Secondhandware der letzten 20 Jahre wird jetzt gern mit dem Attribut „Vintage“ veredelt, um höhere Preise zu erzielen. Und unter Retromode versteht man Mode mit nostalgischer Rückbesinniung auf vergangene Epochen.

Welche Rolle kann Vintage Mode im Styling spielen? Wo lässt sie sich am besten einsetzen?

Wenn man betonen will, dass man etwas von Styling versteht, dieser gekonnte Mix aus Alt und Neu.

Tragen Sie persönlich Vintage?

Ich bin ein großer Sammler und mische immer wieder gerne Alt und Neu.

Vielen Dank!

Mehr von Isabella Klausnitzer gibt’s z.B. auf Isa Trends.

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Verkaufsausstellung im Palais Kaiserhaus

Das erste Adventwochenende ist da und damit zahlreiche mehr oder weniger phantasievolle vorweihnachtliche Einkaufsverlockungen.

Die Verkaufsausstellung im Palais Kaiserhaus versammelt zum Beispiel Klapptische mit Motivfurnier neben Luxusaccessoires, Spielzeug neben Korngrasbäumchen oder Batistnachthemdchen neben kuscheligem Kaschmir und natürlich Kränze, Lebkuchen, Marmelade, Senf, Hochprozentiges und vieles mehr.

Das Besondere in diesem Fall ist aber die Location, denn das Palais ist  nur im Rahmen von Veranstaltungen zugänglich!

Verkaufsausstellung im Palais Kaiserhaus
Wallnerstraße 3, 1010 Wien
Freitag, 25.11. – Sonntag 27.11.2011, jeweils 11-19 Uhr

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Marc Thomas Merz: „Königin der Kelche“ 1992

Per Zufall habe ich heute in einem alten Karton etwas gefunden: Ein kleines Steinchen im imaginären Puzzle über die Wiener Mode der jüngeren Vergangenheit.

Die bald 20 Jahre alte Postkarte verweist auf eine eher schlecht bis gar nicht bearbeitete Phase der heimischen Modegeschichte. Edwina Hörl hatte gerade den allerersten Modepreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst erhalten (1990 ging das noch ganz ohne Förderverein) und konnte damit bei Yohji Yamamoto lernen. Marc Thomas Merz gewann den zweiten und eröffnete seinen legendären Salon.

„Königin der Kelche“ aus der Tarot-Kollektion 1992
von Marc Thomas Merz

Haare: Salon Abschnitt
Schönheit: Ildiko
Maquillage: Martin Berg
Fotografie: Bela Borsodi

Angaben laut Original, Bild: abfotografierte Postkarte

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