„Kopenhagen ist interessant.“ Ein Gespräch mit Günther Schöffmann, Ozelot

Mehr als vier Jahre führt Günther Schöffmann schon Ozelot, seinen Laden für individuelles Taschendesign. Infos über neue Labels recherchiert er online und natürlich auf Branchenmessen wie etwa in Paris. Heuer stattete er erstmals Kopenhagen einen Besuch ab, und ich habe ihm dazu ein paar Fragen gestellt.

Du warst vor kurzem bei der Modewoche in Kopenhagen, wie sind deine Eindrücke?

Kopenhagen ist interessant. Mehr als fünfzig Prozent der Einwohner fahren mit dem Fahrrad. Die Stadt bewegt sich dadurch auch langsamer, die Leute sind relaxter. Man nimmt sich für alle schönen Dinge des Lebens mehr Zeit. Ich habe zwei Tage gebraucht um mich darauf einzustellen.

Dafür dass Kopenhagen eine relativ kleine Stadt ist (laut Reiseführer 500.000 Einwohner) hat sie in Sachen Design und Mode um einiges mehr zu bieten als Wien. Bei Spaziergängen durch die Stadt ist uns aufgefallen, dass es sehr viele kleine Geschäfte gibt und große Ketten (z.B H&M, Zara…) nicht so dominant sind wie bei uns.

Welche Messen/Events hast du besucht?

Wir haben die CPH Vision, Terminal 2 und Gallery besucht. Shows interessieren mich weniger.

Dein persönliches Highlight?

Die Messe Gallery, es gab schöne hochwertige Produkte, viele nordische Labels, die ich zum ersten Mal gesehen habe. Leider sind einige Labels zu hochpreisig um sie in Wien erfolgreich verkaufen zu können. Unser persönliches Highlight war die neue Kollektion von Lumi, die wiedermal mit gut durchdachten und schön designten Taschen überzeugen konnten.

Gibt es neue Labels, die wir demnächst im Ozelot Sortiment erwarten können?

Sandqvist aus Schweden (entdeckt auf der Terminal 2), sie machen schlicht elegante Aktentaschen und Handtaschen aus hochwertigem, robustem Leder. Neu (allerdings nicht auf der Messe entdeckt) im Geschäft gibt es auch schöne Taschen von Ackermann und wieder im Sortiment die veganen Taschen von Matt & Nat.

Nach welche Kriterien kaufst du deine Ware ein, was ist dir bei deinen Produkten wichtig?

Das Wichtigste ist, dass mir die Produkte vom Design her gefallen. Dabei ist mir auch die Art der Produktion wichtig: wenn möglich ökologisch und unbedingt unter sozial korrekten Arbeitsbedingungen. Dazu kommen ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis und sehr gute Verarbeitung der Materialien.

Ich versuche außerdem Labels zu finden die in Wien noch nicht auf dem Markt sind. Natürlich gibt es auch Vernunft-Entscheidungen, d.h. ich nehme auch Produkte ins Sortiment, die sich gut verkaufen, auch wenn sie mich optisch nicht hundert prozentig überzeugen. Die Qualität muss aber auf jeden Fall stimmen.

Ozelot gibt es jetzt seit rund viereinhalb Jahren, was wünscht du dir für die kommenden viereinhalb Jahre, welche Ideen möchtest du umsetzen?

Vorrangiges Ziel ist, mit meiner Partnerin unseren neuen Onlineshop im Jahr 2011 auszubauen. Weiters planen wir den Shop auch auf Englisch zu führen, um uns international besser positionieren zu können.

Ziel ist, dass der Shop in den nächsten Jahren einen wichtigen Stellenwert am europäischen Taschen-Onlinemarkt in unserem Segment, also bei individuellen Taschen, erreicht. Eins nach dem Anderen. Wenn das soweit ist, gibt es ein neues Ziel.

Danke für das Interview und viel Erfolg weiterhin!


Fotos: Ozelot, Hersteller

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