Das jährlich vom Verein Unit F organisierte festival for fashion and photography hat heuer die Ziffer 10 vorangestellt, findet zum 5. Mal in dieser Form statt – es muss ja nicht immer alles logisch sein – und zwar von 7.-17. Juni 2010 an verschiedenen Locations in Wien.
Von anderen Unternehmungen in Sachen Modewoche meint man sich offenbar klar distanzieren zu müssen. So heißt es auf der Veranstaltungs-Website, das Festival sei
Zynische Menschen könnten das jetzt als den Versuch interpretieren, eine Not als Tugend zu verkaufen.
Umso wichtiger scheint es – wenn es denn schon kein Business gibt (!) – halbwegs hochwertige Preise zu etablieren. Dem soll durch die als Austria Fashion Awards (AFA) zusammengefassten, aus öffentlichen Geldern finanzierten Modepreise Rechnung getragen werden. So weit so gut.
Ein bisschen zu denken gibt allerdings die Beteiligung. 2009 reichten beispielsweise ganze acht BewerberInnen für den im Rahmen der AFA verliehenen Modepreis des BMUKK ein, dagegen aber 70 für den Förderpreis für künstlerische Fotografie oder 211 für bildende Kunst (nachzulesen hier).
Die Dotierung ist übrigens mit 13.200 bis 18.000 Euro (zweckgebunden für ein Arbeitsstipendium) sogar höher als bei den anderen Sparten, das Verfahren an Unit F ausgelagert.
Hier noch ein anderer Vergleich: Über 200 Einreichungen langten laut Veranstalter beim diesjährigen Ringstrassen Galerien Designer Award ein – bei einem Preisgeld von „nur“ 3.000 Euro.
Das lass ich jetzt mal so stehen.
Achja, die Arbeiten der diesjährigen PreisträgerInnen werden wir wohl auch heuer wieder nicht am Laufsteg zu sehen bekommen, denn anlässlich des 10. Geburtstages von Unit F zeigen Ulrike Tschabitzer-Handler und Andreas Oberkanins lieber Shows herausragender früherer AFA-PreisträgerInnen (nur mit Einladung).
Trotz mitunter seltsamen Beigeschmacks bietet das Festival natürlich wieder etliche spannende Veranstaltungen, von denen ich mich fast mehr auf die kleineren wie Christina Bergers Ausstellung oder die Präsentation der in Hyères gezeigten Kollektion von Kathrin Lugbauer und Nora Berger oder auch die Diskussionsrunde The shift from still image to moving image mit Imran Ahmed (wer auch immer da jetzt noch an internationaler Besetzung kommen mag) freue.
10 festival for fashion and photography
7. bs 17. Juni 2010, Wien
Programm
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