Letzte Woche bin ich durch eine Mischung aus aus Zufall und Neugier beim Kreativbrunch gelandet, einer Veranstaltung der Grünen Wirtschaft. Elke Zellinger lädt dazu in unregelmäßigen Abständen Gäste aus dem Bereich Creative Industries für Interessierte zum Gespräch. Der eher kleine Rahmen – bis maximal 20 TeilnehmerInnen am Ovaltisch – bietet sich bestens für den ungezwungenen Gedankenaustausch an.
Knapp zehn Leute waren wir und unterhielten uns mit Susanne Dziadek vom noch recht jungen Wiener Label Pia Mia, das sie gemeinsam mit Freund Andreas Pohnitzer seit drei Jahren betreibt. Mit damals 23 Jahren wagte Dziadek nach ihrer Ausbildung in Michelbeuern und einigen Jahren Praxis zunächst mit Kindermode den Schritt in die Selbständigkeit und hat ihn nicht bereut.
Inzwischen bringt sie zwei Kollektionen (hauptsächlich Damen, ein bisschen Herren) im Jahr heraus, die in ihrem eigenen Laden in der Schönbrunnerstraße und bei Tiberius erhältlich sind. Vier Stück pro Größe werden produziert, und das geschieht sowohl in der eigenen Werkstatt als auch bei Merit, einem Projekt zur Förderung langzeitarbeitsloser Frauen, das auch andere heimische Labels gerne beauftragen.
Nachhaltigkeit und faire Erzeugung spielen bei Pia Mia eine wesentliche Rolle. Bei den Stoffen muss man aus Kostengründen noch Kompromisse machen. Für ihre eher schlichten Entwürfe spielt Susanne Dziadek gerne mit gegensätzlichen Materialien wie etwa Leder und Seide, die ihr auch Inspiration sind. Ihr Label, das sie ohne Fördergelder aufgebaut hat, möchte sie schrittweise weiterentwickeln und auch im Ausland präsentieren, eher in den nordischen Ländern als in Paris, aber das hat noch Zeit.