Fast wollte ich schon schreiben: „Erstklassige Mode. Letztklassiges Publikum.“ Doch, was war zu erwarten gewesen? Die Kund- und Leserschaft des Styles Magazins, das sich laut Eigendefinition mit Hotels & Gourmet & Fashion befasst, läßt sich offenbar nur zu gerne mit eiskalten und somit geschmacklosen Hors d’œuvre, eifrig warm gehaltenen und damit ebenso laschen Hauptgängen sowie mittel guten Desserts einkochen.
Daß die gezeigten Kollektionen, Damenmode von Edith A’Gay, Marcel Ostertag und Martina Rogy sowie Schmuck von AND i sich durch einen hohen Grad an Kreativität gepaart mit gekonnter Professionalität auszeichneten, verkam zum bloß netten Nebeneffekt der Abendunterhaltung.
Solange die Models auch genug nackte Haut zeigen und Puls4-TV-Moderator Andreas Seidl die schlecht geschminkten ZuschauerInnen ganz nach Jahrmarktmanier anheizt – „Ah, da haben wir jetzt aber tiefe Einblicke gesehen!“ und „Huch, ich darf mal backstage schauen, seid ihr schon fertig? Oh, lauter halbnackte Mädchen!“ – passt das schon.
Die Sponsoren stellen ihr Kontingent an Getränken bereit, die DesignerInnen liefern brav ihre Show, irgendein an den Haaren herbeigezogener Gourmet-Preis wird vergeben, Kameras filmen österreichische B- und C- Celebrities, und alle glauben an das große Win-Win. Mit Stil hat das recht wenig zu tun. Doch, was war zu erwarten gewesen?
Respekt den ModedesignerInnen, die trotzdem erste Güte liefern!
Die Styles Gala 09 mit „4 Star-Designern & Wr. Gourmet-Presse-Preis“ fand am 20.4. im Marriot Courtyard statt.
Fotos: Tschilp.com
4 Responses to Styles heißt nicht gleich Stil.