Das ist doch fein, wenn Dinge im Laufe der Zeit eine Geschichte bekommen. Es ladet sie mit Emotion auf, wie es in der Marketingsprache so schön heisst. Heute war ich – gezwungener Maßen – mit meinem Lieblingsschirm unterwegs. Hier ist seine Geschichte:
Es begab sich vor 3 Jahren, dass ich innerhalb dieses einen Jahres New York, London und Paris besuchte, und zwar nicht beruflich, sondern einfach so. Big Apple machte den Anfang, und wer nimmt dorthin schon einen Regenschirm mit, wo einem nur wenige Minuten nachdem es zu regnen begonnen hat, ohnehin an jeder Straßenecke chinesische Knirpse um 3 Dollar angeboten werden. Dachte ich. Kein 3-Dollar-Schirm bei Wolkenbruch in Uptown. Also flüchtete ich zu Bloomingdales.
Wie sich das so gehört in einem ordentlichen Department-Store sind die Accessoires praktischer Weise zusammen mit der Parfumerieabteilung im Erdgeschoß situiert – übrigens das einzige, was das Steffl-Management in der Hinsicht verstanden zu haben scheint. So sah ich ihn also. Und der hinreissende rote Lulu Guiness Knirps mit den Scottish Terriern wurde – natürlich aus rein rationaler Motiven – meiner.
2 Monate später ging’s nach London. Nie nach London ohne Schirm! Das Wetter war herrlich. Sicherheitshalber nahm ich meinen neuen, lustig leichten Knirps beim Ausflug nach Kew Gardens trotzdem mit und ließ ihn prompt in der Ubahn liegen!
Ewig schade, leider hab ich ihn auch nicht wieder bekommen. Das Exemplar, das ich jetzt (noch) besitze, war dann übrigens das allerletzte aus der Auslage des Londoner Shops von Lulu Guiness. Und nach Paris reiste ich ohne Schirm.