Mein Freund hat das erstmal nicht verstanden. Mit skeptischem Blick fragte er mich: „Was? Du hast sie nicht mitgenommen?“ Nein, hab ich nicht. Ich finde Hotel-Schlapfen nicht luxuriös sondern stillos. Vor allem solche, die nichtmal aus Frottee sondern aus original Schweißfuß förderndem Polyesterfließ hergestellt und immer 3 Nummern zu groß sind.
Abgesehen davon bin ich es mir einfach wert, keinen billigen Krempel aus einem unterdurchschnittlichen, aber wie durch ein Wunder trotzdem mit 4 1/2 Sternen gezierten Hotel mit nach Hause zu nehmen.
Ich brauche auch keine Gästepantoffel, 1. weil ich sowieso niemanden einlade und 2. weil ich – wenn schon – die schleimfarbig karierten aus dem Supermarkt immer noch stilvoller finde. Die sind wenigstens in verschiedenen Größen zu haben.
Und von Gästen zu verlangen, dass sie ihr Outfit durch das Entledigen des dazu abgestimmten Schuhwerks ruinieren, ist ohnehin schrecklich kleinlich. Luxus heißt Großzügigkeit, aber auch Verzicht: auf das Mittelmaß. Auf das Spießbürgerliche. Auf Hotel-Schlapfen aus einem unterdurchschnittlichen, aber wie durch ein Wunder trotzdem mit 4 1/2 Sternen gezierten Hotel.
8 Responses to Der Luxus, zu verzichten