Harmonie und Elegance gründen auf Proportion und Form. Ein störendes Element genügt und das perfekte Ganze ist zerstört. Aber es braucht auch Regelbrüche, um das Schöne aufblühen zu lassen, denn die totale Symmetrie ist leblos und verstörend. Das lässt sich leicht mit dem betörenden Schönheitsfleck oder dem asymmetrischen Krawattenknoten verdeutlichen. Also bitte, einen lässigen, entspannten Four in hand, wenn es denn sein muss doppelt (wem das nicht gelingen will, gerne mich fragen) und nicht den verklemmten, nicht zu Unrecht in Deutschland so beliebten Windsor, womöglich mit hilfloser, instabiler Falte a´la Richard Selzer (Blackwell)!
Zurück zur Proportion. Man kann sagen, sie hat auch etwas mit Längen zu tun, jenseits aktueller Trends. Also, zuerst der Ärmel, ganz simpel (jetzt rede ich schon wie Jamie Oliver): am längsten ist der des Mantels, dann der des Hemds und dann der Jackenärmel und zwar in knappen Zentimeterschritten. Mantelarm nahe zum Daumenwurzelknochen, Sakkoarm zum Handansatz und der Hemdarm dazwischen – wie gesagt, maximal Zentimeterschritte. Und bitte, das Sakko – ideal mit Doppelschlitz – wippt nicht am Gesäß, es reicht deutlich darüber. Und nein, es ist nicht so easy wie Jamie meint, das belegen seine pubertären Rezepte und speziell der coole Knoten, aber es übt mit Euch, Euer Jean.
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