Modeblogs made in A. Die Interviews: BLICA.

Sie untersucht gerne Mal aktuelles Modegeschehen im Kontext von Kunst, Film oder historischen Bildern, etwa hier. Das hat mich interessiert, und so bat ich Anne, Autorin des Modeblogs BLICA. um ein Interview für meinen Artikel. Hier nun unsere ungekürzte Emailkonversation:

Was für ein Outfit trägst du gerade?

Senffarbene Jeans/American Apparel + rosé/nudefarbenes Oversizeshirt/ H&M + übergroße transparente Plastikgliederkette.

Seit wann gibt es dein Blog und wie kam es dazu, dass du begonnen hast?

Ich blogge seit Februar 2008. Aus Mitteilungsbedürfnis, gepaart mit der Lust am Schreiben über selbstgewählte Themen.

Worüber blogst du so?

Über alles, was mich interessiert, fasziniert oder auch ärgert, meist bleibe ich halt bei der Mode hängen.

Dein Spezialgebiet?

Ganz altmodisch: kleine Geschichten und drumherum eine wenig Recherche, gerne auch historisch, oft aber anlässlich aktueller Modethemen.

Wieviel Zeit verbringst du mit Bloggen?

Sehr unterschiedlich, je nachdem, wie viel Zeit gerade ist: zwischen 1 Stunde und 4 Stunden täglich.

Und wieviel Zeit verbringst du damit, andere Blogs zu lesen?

Ebenfalls sehr unterschiedlich, circa 1 Stunde täglich.

Welche zum Beispiel?

Alles Gängige, von Les Mads bis Diane Pernet.

Wo informierst du dich sonst über Mode?

In Magazinen und der Tagespresse, auf der Straße.

Was hältst du von österreichischer Mode?

Leider entdecke ich gute österreichische Mode – und die gibt es ja zu wenig im Alltag und dort, wo sie ja vor allem hingehört: auf der Straße, wie das so schön heisst. Das läßt mich erst einmal vermuten, dass österreichische DesignerInnen einfach noch zu wenig geschätzt werden. Natürlich ist die Geschichte nicht ganz so eindimensional, schließlich hat sich in dem Zeitraum, den ich in Österreich überblicken kann, was den „Modestandort Wien“ angeht, sicherlich einiges getan.

Machst du selber in irgendeiner Form Mode, und wenn ja, erzähl doch bitte mehr!

Ich erlerne gerade das Schneiderhandwerk, nähe dementsprechend – wenn es die Zeit zulässt selbst.

Versuchst du beim Bloggen eher objektiv oder besonders subjektiv zu sein?

Immer subjektiv, wenn auch ich mich auch als Person sehr zurückhalte.

Wie wichtig sind dir Zugriffs-Statistiken? Verratest du, wie viele User dein Blog monatlich besuchen?

Zugriffsstatistiken sind für mich nicht Motivation, mein Blog zu führen, nichtsdestotrotz freue ich mich über jede Person, die liest oder kommentiert, was ich fabriziert habe.

Verdienst du Geld mit deinem Blog?

Nein.

Was können Blogs in der Welt der Mode bewirken?

Unabhängige Modeblogs besitzen einerseits ein unheimliches Potential, hier kann das Platz finden, was in Modemagazinen auf der Strecke bleibt, nämlich aus dieser Unabhängigkeit heraus eigene Meinung, schnell geschossene Kommentare, Kreativität. Leider wirken viele Modeblogs wie gleichgeschaltet, es werden – trotz Unabhängigkeit und damit einhergehender Freiheit – immer wieder dieselben oder ähnliche Bilder und Themen gepostet, kritische Kommentare ungerne gelesen. Allerdings nehme ich mich aus dieser Kritik nicht aus, oft ertappe ich mich selbst dabei, genau diesen Gewohnheiten zu verfallen.

Dein Lieblingslabel? Warum?

Martin Margiela fürs Konzeptuelle.

Und dein Lieblingslabel aus Österreich?

Fabrics Interseason, ebenfalls fürs Konzeptuelle.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Spass beim Bloggen!

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