2 x junges Shopping in Weiß

Neulich fand ich endlich Zeit, um mir 2 junge – im Sinne von Eröffnung im Oktober – Geschäfte anzusehen. Sowohl von der Lage her wie inhaltlich weit voneinander entfernt fällt doch lustiger Weise sofort eine Gemeinsamkeit ins Auge: Beide Lokalitäten sind innen in schlichtem Weiß renoviert worden. So ein White Cube gibt gibt dem vermeintlich Oberflächlichen, das der Mode immer wieder zugeordnet wird, doch gleich ein intellektuelleres Niveau, oder nicht? Weiß ist jedoch auch ein unbeschriebenes Blatt und – wie ich finde – alleine noch lange kein Stil, aber auch Geschäfte brauchen Zeit um ihren Stil zu entwickeln.

at first sight, Kirchengasse 24 1070 Wien at first sight, Kirchengasse 24 1070 Wien

Mehr als einen 2. Blick hat auf jeden Fall der kleine, sympathische Laden at first sight verdient, der sich schön ins Jung-Designer-Viertel im 7. Bezirk um Lindengasse und Kirchengasse einfügt. Vivien Sakura Brandl und Tina Haslinger nennen ihr Geschäft Concept Store, irgendwie schade, dass man meint, eine ebenso inflationäre wie wenig aussagekräftige Bezeichnung zu brauchen. Die beiden bieten zum Teil recht innovative Kleidung und witzige Accessoires aus Tokio, Wien und – für hiesige Verhältnisse noch eher selten – Berlin an. Am spannendsten finde ich die Männersachen von IO sowie die Kleider von Vonwedel und Tiedeken.

Tragbare Celebrity-Looks für Frauen bis Größe 40 sind dagegen das Leitbild des offensichtlich mit hohem Aufwand gestalteten spodd im alten Textilviertel im 1. Bezirk. (So eine leicht verkrampft wirkende Ableitung von engl. Spot kommt übrigens raus, wenn eine Werbeagentur ihre Finger im Spiel hat.) Die Bedienung im lounge-artig gestalteten 200 m2 großen Raum ist überaus angenehm, die angebotene Mischung an Designerware absolut stimmig, aber nicht allzu einzigartig. Tara Jarmon, twenty8twelve, Paul & Joe oder Goldsign (trotzdem Pluspunkt!) kennt man auch von anderswo, dass die Chefin Sandra Ableidinger von Amicis kommt, spürt man. Ihr Gesicht mit kompetentem Lächeln ist auf Website und Imagefolder und natürlich im Laden nicht zu übersehen.

Beide Shops haben zweifellos ihre genau richtige Umgebung gefunden und werden sicher zur Bereicherung der jeweiligen Szene beitragen. Die Unsitte, auf der Homepage zwar die vertretenen Labels jedoch nicht die entsprechenden Links anzugeben, wie auch die Vorliebe für eher mäßige Flash-Umsetzungen teilen die beiden übrigens auch.

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